Nach Rustrel geht's über eine Hochebene immer relativ gemütlich auf und ab. Wir entscheiden uns, die Streckenführung zu ändern. Es soll nicht mehr über Oppette gehen, Biker haben uns erzählt, wie viele Steilstücke da drin sind. Unsere Entscheidung haben wir nicht bereut. Wir fahren auf einer traumhaft schönen Strecke auf einsamen winzigen Straßen. Das erste Mal ist es mittags so heiß, dass wir ein richtiges Mittagsschläfchen an einer romantischen Stelle im Schatten genießen können. Abends zelten wir in Manosque. Eigentlich wollten wir hier einen Tag ausspannen. Aber der Zeltplatz und die Stadt laden nicht dazu ein. Wieder ändern wir am nächsten Tag die vorbereitet Tour. Wir nehmen einen Umweg in Kauf und steuern direkt das Tal der Verdon mit seinen drei Stauseen an, um uns an ihnen entlang bis zur Verdonschluicht vorzuarbeiten. Doch zuerst müssen wir den stinkigen Verkehr um Manosque herum ertragen. Wir quälen uns durch den Verkehr eine kleine Passstraße hoch. Kein Wunder, dass so viele unterwegs sind. In Greoux le Bains ist Markt und alles verstopft. Dann kommt eine Abzweigung und mein Garmin sagt, dass es eine winzige Straße entlang des Stausees gibt. Also nichts wie dort entlang. Die beginnt aber erst mal mit einer schrecklich steilen Rampe den Staudamm hoch. Puhhh! Wir kommen schwitzend in Esparon du Verdon an. Dachten, es wäre nur ein kleines Nest - aber hier röhrt der Tourismus.( natürlich nur der französische), weil dieser letzte der drei Verdonstauseen relativ warm ist . Alles segelt, paddelt, feiert, schwimmt. Der Viersternecampingplatz terrassiert ist super angelegt. Es regnet mal wieder. Wir flüchten gegen Abend in eine kleine Pizzaria und beschließen dort erneut, unsere Pläne umzuschmeißen. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag bis zur Verdonschlucht und dann die spektakuläre weltberühmte Passstraße durch die Schlucht durch. Aber es ist Wochenende und tausende von Fahrzeugen und vor allem röhrende Motorräder verstopfen die Straßen. Die Straße durch die Schlucht ist eng und steil. Wir stellen uns das nicht lustig vor. Also wollen wir am Ausgang der Schlucht bleiben und von da aus gen Süden den Pass umgehen auf einsameren Bergstraßen. Am nächsten Tag fahren wir zum nächsten Stausee. Kommen durch die kleinen Bergnester St. Lauran und Montepezat. Nun fahren wir stundenlang über ein flaches Hochplateau. Irgendwo rechts von uns geht es mehrere hundert Meter tief hinunter zur Verdon und ihren Stauseen. Am Ende des zweiten Stausees, der ab und zu aus der Tiefe auftaucht, geht es abenteuerlich steil (16%) hinab bis Moustiers. Die ist mit ihrem Kloster wie ein Schwalbennest am Ausgang einer Schlucht angeklebt. An der Stelle, wo die Verdon aus dem steilen, tausen meter hohen Felsen austritt, geht eine Brücke auf die andere seite hinüber. Alles hält an und fotografiert in die Schlucht hinein.
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