Sonntag, 14. Juli 2013

Wieder hinunter ins Jordantal, Montag 1.April 2013

Wir durchqueren den hügeligen riesigen Kratergrund. Das unterschiedliche Braun und die skurrilen Formen der Wüstenfelsen faszinieren uns immer wieder. Es ist überhaupt nicht langweilig. Nur schon wieder zu heiß. Über eine lange Hochebene gelangen wir schließlich in ein tiefes Wadi. Dort schwappt uns siedend heiße Luft entgegen. Wir schleppen uns mühsam vorwärts. Da plötzlich - in der Talsohle erscheint wie eine Fata Morgana ein kleines Beduinenzelt und es gibt eiskalten frisch gepressten Orangensaft und Granatapfelsaft. Wie der Himmel auf Erden !!
Grundlage für die lange Rampe, die nun folgt. Danach haben wir nur noch schrecklichen Gegenwind und kommen kaum vorwärts. Im Kibbutz Shitin wollen wir bleiben. Wir sind fix und alle. Doch im Kibbutz ist der Teufel los. Ein riesiges Shakrafestival. Rein kommen wir nicht. Zu Essen und zu Trinken bekommen wir ebenfalls nicht. Aber zwischen den tausenden Zelten der Besucher dürfen wir uns kostenlos niederlassen. Die Mädchen am Einlass haben auch Mitleid mit den Wüstenradlern und bringen uns aus dem Festivalgelände Pizzen und kaltes Bier mit - keine billige Angelegenheit und nur ein Tropfen auf den heißen Stein (im wahrsten Sinne des Wortes).
Eine israelische Familie mit sechs Kindern neben uns, bauen ihre Zelte ab und fahren noch abends nach Tel Aviv zurück, Sie sind voller Bewunderung für uns und schenken uns zum Abschied einen ganzen Bananenkarton Lebensmittel: frische Eier, Orangen, Möhren, Wasser, Konserven u.v.m. Das zweite Wunder heute - und wir stürzen uns auf diese Köstlichkeiten wie die Geier.
Die ganze Nacht dröhnende elektronische Musik. So richtig gut konnte man nicht schlafen. Aber die aufgebauten Duschen und Toiletten waren trotz der Massen sauber und ok. Am Morgen des 1. Mai brechen wir wie gerädert auf. Der Gegenwind hat zugenommen. Wir kommen nur sehr langsam voran. Endlich erreichen wir das Jordantal, wo uns die vielbefahrene Straße 90 gen Rotes Meer bringt. Nicht einmal dreißig Kilometer schaffen wir. Nur die hässlichen Bushäuschen spenden Pausenschatten. Da kommt uns das Kibbutz Jotvata gerade recht. Kühe mitten in der W üste. Die produzieren hier Milchprodukte und haben eine Tankstelle und einen Laden mit ihren Milchprodukten, der 24 Stunden auf hat. Ein Paradies. Obwohl es erst früher Nachmittag ist, bleiben wir. Essen uns mit dem köstlichen Bauerneis satt und pennen im Schatten von Dattelpalmen im Park.
Wir beschließen, die Nacht hier zu verbringen und in der Morgenkühle gegen 4h aufzubrechen, um  das Rote Meer zu erreichen.


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